Eigene oder Leihausrüstung

Jeder Taucher hat andere Anforderungen an sein Equipment. Viele Anfänger oder Gelegenheitstaucher besitzen gar keine eigene Ausrüstung, manche verfügen über die ABC-Ausrüstung (Tauchermaske, Schnorchel, Füßlinge und Flossen) und wiederum andere sind komplett ausgestattet. Zu welcher Gruppe Du auch gehörst – in diesem Artikel findest Du Tipps und Anregungen zum Reisen mit Tauchequipment. Des Weiteren werden die Vor- und Nachteile von Leihequipment und eigener Ausrüstung gegenübergestellt.

Eins vorneweg: Ich für mich werde zukünfig – bis auf Tank und Blei – meine eigene Ausrüstung mit in den Urlaub nehmen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum Einen passt alles wie angegossen, ich kenne die Stärken und evtl. auch die Schwächen meines Equipments und bin damit bestens vertraut. Ich weiß definitiv das und wann es das letzte Mal gewartet wurde. Hinzu kommt dann noch der hygenische Aspekt. Ich weiß ja schließlich nicht wer den ausgeliehenen Shorty vor mir getragen oder das Mündstück des Atemreglers im Mund gehabt hat.

Zu guter Letzt spielen dann natürlich noch persönliche Befindlichkeiten eine Rolle. Ich tauche beispielsweise mit integriertem Blei. Im letzten Urlaub (da hatte ich kein Jacket dabei) musste ich mit Bleigurt tauchen, da keine Tauchbase zu finden war die Jackets mit integriertem Blei verleiht. Über die Vor- und Nachteile von integriertem Blei und Bleigurt kann man sicherlich streiten. Für mich aber ist tauchen mit Bleigurt ein absolutes no-go.  Ich habe keine Lust dank der unglücklichen Gewichtsverteilung mit schmerzenden Rücken oder Hüftknochen zu tauchen wie im vorigen Jahrhundert und erst recht keine Lust während des Tauchgangs ständig den Gurt nachziehen zu müssen oder Angst zu haben das man den Gurt verliert.

In den meisten Tauchbasen kann die benötigte Ausrüstung ausgeliehen werden. Für Wenig- oder Gelegenheitstaucher stellt dies sicher eine gute Möglichkeit zum Tauchen dar ohne gleich die hohen Kosten für eigenes Equipment investieren zu müssen. Allerdings sollte man ein paar Sachen im Hinterkopf behalten. Beginnen wir mit dem Tauchcomputer. In vielen Tauchbasen gibt es gar keine Computer zum ausleihen – im letzten Urlaub beispielsweise habe ich immmer wieder gesehen das der Guide als Einziger einen Tauchcomputer trägt und die Gruppe dem Guide hinterher taucht. Oft hatten die Taucher keine weiteren Instrumente wie Tiefenmesser, Tabelle oder Uhr zur Verfügung. So zu tauchen halte ich für sehr gefährlich. Was passiert wenn die Gruppe beipielsweise, aus welchem Grund auch immer, vom Guide getrennt wird?

Des Weiteren kann es schon mal vorkommen, dass Anzug, Flossen, Jacket usw. nicht in der benötigten Größe verfügbar sind. Man weiß auch nicht ob und wann das Equipment das letzte Mal gewartet wurde, hier muss man sich auf die Aussagen der Tauchbaseangestellten und auf eine Sichtprüfung verlassen. Der Kostenfaktor sollte auch nicht außen vor gelassen werden – für eine komplette Leihausrüstung kommen schnell mal, je nach Tauchgebiet, bis zu 40€ / Tag zusammen.

Ein klares Ja oder Nein gibt es hier nicht! Letztendlich muss jeder für sich selbst die Prioritäten setzen und dementsprechend entscheiden ob die Ausrüstung gekauft oder geliehen wird. Für einen „Urlaubstaucher“ der einmal im Jahr ein paar Tauchgänge im Urlaub absolviert, rechnet es sich bestimmt nicht, sich die komplette Tauchausrüstung anzuschaffen. Für jemand der beispielsweise gerne und viel in heimischen Seen taucht, sieht die Sache schon anders aus. Hier sind die Kosten für die eigene Ausrüstung relativ schnell amortisiert, da sich die Kosten für die Leihausrüstung schnell summieren.

Aber auch für Urlaubs- oder Wenigtaucher gibt es ein paar Ausrüstungsteile bei welchen man über einen Kauf nachdenken sollte. Beispielsweise die ABC-Ausrüstung – sollte meines Erachtens jeder Taucher besitzen, oder den Nasstauchanzug, oder einen eigenen Tauchcomputer usw.